Die Region Wagram bereitet sich auf neue EU-Energieeffizienzrichtlinie vor
31.07.2025

Die neue EU-Energieeffizienzrichtlinie (EED III) tritt in den kommenden Monaten in Kraft und bringt für Städte und Gemeinden zahlreiche neue Verpflichtungen mit sich. Besonders im Fokus stehen dabei öffentliche Gebäude, deren Energieverbrauch künftig noch genauer erfasst und systematisch gesenkt werden soll. Um die Gemeinden frühzeitig auf diese Anforderungen vorzubereiten, luden die Klima- und Energiemodellregionen (KEM) Wagram und Schmidatal gemeinsam mit der Energie- und Umweltagentur NÖ am 30. Juli 2025 zu einer Informationsveranstaltung ins Gemeindeamt Großweikersdorf ein.
Rund 20 Gemeindevertreterinnen und -vertreter folgten der Einladung und informierten sich über die kommenden Aufgaben. Neben einem Überblick über die Inhalte der EED III standen vor allem praktische Schritte im Vordergrund: Welche Gebäude sind von der Richtlinie umfasst? Welche Daten müssen noch erhoben und erfasst werden?
„Die EED III verfolgt ein klares Ziel: Der Energieverbrauch im Gebäudesektor muss in den nächsten Jahren deutlich reduziert werden. Gerade öffentliche Gebäude spielen dabei eine Vorreiterrolle, weil hier nicht nur Energie eingespart, sondern auch ein ganz klares Signal an die Bevölkerung gesendet wird“, wird im Vortrag der Energie- und Umweltagentur Niederösterreich erläutert.
Gebäudeliste als zentrale Grundlage
Eine der zentralen Neuerungen der Richtlinie ist Erstellung und Veröffentlichung einer Gebäudeliste mit den entsprechenden Energiekennzahlen. Zusätzlich müssen Energieausweise für ausgewählte Gebäude neu ausgestellt oder aktualisiert werden. Auf Basis dieser Datengrundlage können Gemeinden künftig Maßnahmen gezielt planen und deren Wirksamkeit überprüfen.
Chancen für Gemeinden
Auch wenn die Umsetzung zunächst mit einem entsprechenden Aufwand verbunden ist, sehen die Verantwortlichen darin eine große Chance. Die Gemeinden können langfristig Energiekosten einsparen, Fördermittel für notwendige Sanierungs- oder Energieeffizienzmaßnahmen gezielt nutzen und gleichzeitig einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten.
Fachlicher Austausch
Neben Fachinputs bot die Veranstaltung auch Gelegenheit zum Erfahrungsaustausch: Vertreterinnen und Vertreter der Gemeinden diskutierten über bereits bestehende Initiativen zur Energieeinsparung, über Fördermöglichkeiten und über Best-Practice-Beispiele aus anderen Regionen. Auch über Angebote zur effektiven Energiedatenerhebung in Gemeinden und die Unterstützung durch die KEM-Regionen wurde konstruktiv diskutiert.
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Bürgermeister Alois Zetsch (1. v.l.), Ralf Zulehner (2. v.l.), KEM Manager Stefan Czamutzian (Mitte) sowie Vertreterinnen und Vertreter der Gemeinden