Großes Interesse für "wagram synergien" - Visionen für Leerstände

08.09.2025

Großes Interesse für "wagram synergien" - Visionen für Leerstände KEM Wagram

Mit der Frage, wie Ortskerne belebt und wieder zu Orten der Gemeinschaft werden können, haben sich 20 Studierende der Technischen Universität Wien beschäftigt.

Themen: Bildung, Mobilität, Energie.

REGION WARAM Viele Faktoren führen zu leerstehenden Gebäuden oder Liegenschaften. Das wurde von der Architekturstudierenden in vier Gruppen in Kirchberg am Wagram, Großweikersdorf, Großriedenthal und Absdorf untersucht. Dazu entwickelten die jungen Leute teilweise sehr spekulative, aber absolut realisierbare Nachnutzungskonzepte. „Diese Arbeiten entstanden in enger Abstimmung mit Expertinnen und Experten und den einzelnen Gemeinden“, sagt Professor Lorenzo De Chiffre von der TU Wien.

In den Projekten „Wagram Synergien - Visionen für Leerstände in der Region“ wurden Klimakrise, Ressourcenknappheit und gesellschaftlicher Wandel ebenfalls berücksichtigt. Auch erneuerbare Energie sowie innovative Energielösungen waren ein Thema. Die Klima- und Energiemodellregion Wagram konnte bei diesen Themen mit ihren regionalen Fachkenntnissen unterstützen.

Leerstandsnutzung für Erneuerbare Energie und Sozialprojekte

„Wichtig war den Studierenden, dass alle Projekte realistisch sind, nichts Utopisches“, führt De Chiffre weiter aus. Eingeflossen sind neben Sozialprojekten auch Überlegungen, erneuerbare Energie betreffend. So hat etwa Tim Guckelberger angeregt, aus der ehemaligen Jugenderziehungsanstalt in Kirchberg ein Biokohle-Kraftwerk zu machen.

Die erste der vier Ausstellungseröffnungen fand im Gemeindeamt Kirchberg statt. Bürgermeister Franz Aigner sprach von einer „besonderen Ausstellung, die Hoffnung macht und Zukunftsperspektiven aufzeigt“. Gerade die Gemeinden beschäftigt das Thema Leerstände intensiv. In Kirchberg sei vor allem der Marktplatz sehr betroffen. Und Aigner weiter: „Leerstände sind mehr als nur ungenutzte Gebäude. Sie sind ungenutztes Potenzial, Chance für Innovation und Gemeinschaftsbildung.“

Wissen, Kultur und Energie teilen mit lebendigen Treffpunkten im Ortszentrum

Die Arbeitsgruppe für Großweikersdorf setzte sich intensiv mit der Situation leerstehender Gebäude  im Ort auseinander. Dazu führten die Studierenden Gespräche mit lokalen Akteuren  von Unternehmern bis hin zu einer Volksschulklasse um die Bedürfnisse, Ideen und Wünsche der Bevölkerung kennenzulernen. So entstanden Konzepte zur künftigen Nutzung: als Orte für Bildung und Begegnung, für gemeinschaftliche Dienstleistungen, für kulturelle Veranstaltungen oder auch als Teil einer lokalen Energiegemeinschaft. Die Gebäude sollen nicht nur funktional genutzt, sondern zu lebendigen Treffpunkten im Ortszentrum transformiert werden.

„Die Ideen der Studierenden geben wertvolle Anregungen für unsere Gemeinde. Nun liegt es an uns zusammen mit den Eigentümern zu prüfen, was wir davon umsetzen können“, meint Bürgermeister Alois Zetsch. Die Gemeinde Großweikersdorf werde nun gemeinsam mit den Projektpartnern überlegen, welche Ansätze realistisch umgesetzt werden können: „Damit könnten Leerstände nicht nur beseitigt, sondern auch zu einem Motor für ein lebendiges und nachhaltiges Dorfleben werden.“

Strukturen beibehalten und Raum für nachhaltige Mobilität schaffen - neues Leben in alten Bauernhöfen

In Absdorf fand die Präsentation der Pläne und Modelle im Rahmen des Pfarrfestes statt. Das TU Wien-Team erstellte hier einerseits Nachnutzungskonzepte für leerstehende Hofstrukturen in der Stockerauer Straße und beschäftigte sich andererseits mit der Erleichterung der Mobilität durch einen Ausbau des Fuß- und Radwegenetzes und der Schaffung von Querachsen zur Hauptstraße. Und so beinhalten die konkreten Vorschläge einen Lern- und Forschungshof als multifunktionales Veranstaltungshaus mit temporären Wohnmöglichkeiten, Gewächshaus, Café inklusive Terrasse sowie Grünräume und eine öffentliche Durchwegung.

Wir freuen uns, dass wir als KEM Wagram gemeinsam mit Regionalbetreuerin Monika Heindl von der NÖ Dorf- und Stadterneuerung das Team der Lehrenden und Studierenden mit unseren regionalen Fachkenntnissen begleiten durften. In den einzelnen Gemeinden gab es eine  tatkräftige Unterstützung durch die Bevölkerung, den Bürgermeistern und die Gemeindevertreter. Man darf gespannt sein, welche Ideen nun realisiert werden können. Es folgen spannende Sondierungsgespräche.

Zum Projekt wurde eine eigene Zeitung von den Studierenden der Technischen Universität Wien aufgelegt - hier geht es zur Zeitung

 

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